Rundfunksender in Österreich



 
Schöckl bei Graz, Steiermark
 

Bilder vom Oktober 2006 (Andreas Brudnjak ©)

Der Schöckl ist mit 1445 m die höchste Erhebung eines Höhenrückens etwa 10 km nördlich von Graz. Es gibt am Schöckl keinen ausgeprägten Gipfel. Vielmehr findet man oben eine weite Hochfläche. In Richtung Süden und Osten gibt es keinerlei höhere Erhebungen. Somit gibt es ideale Voraussetzungen, um hier eine Sendeanlage zu errichten. Wegen der exponierten Lage kann der Sender am Schöckl bis weit nach Ungarn und Kroatien hinein empfangen werden.

Am Schöckl begann man am 15. Dezember 1953 auf 91,2 MHz mit 1 kW zu senden. 1954 wechselte man auf 95,4 MHz und erhöhte die Sendeleistung auf 10 kW. Anfangs behalf man sich mit provisorischen und abenteuerlich anmutenden Antennenträgern aus Holzbalken. Die Sender standen in einer Holzhütte.1956 entstand schließlich die Großsendeanlage in der heutigen Form.


Die Sendeanlage wurde wie mehrere andere Großsender in Österreich auch seinerzeit gemeinsam vom ORF und der "Österreichischen Post und Telegraphenverwaltung" errichtet und wird bis heute von deren Nachfolgeunternehmen ORS und "Telekom Austria" betrieben.


Da die Plattformen am 100 m hohen Hauptsendemast für die Richtfunkantennen nicht ausreichten, entstand daneben eine weitere Plattform für den Richtfunk.


Ballempfangsantennen weisen ebenso wie die Richtfunkantennen oberhalb in Richtung Sonnwendstein (Semmering) bzw. Kahlenberg, der fast in der gleichen Linie liegt. Man beachte die VHF-Antennen für vertikal Polarisation, die auf den Sonnwendstein als Ziel deuten. Weitere UKW-Empfangsantennen (recht) weisen offenbar in Richtung Mugel.


Die Radioprogramme (Ö1 91,2 MHz; "Radio Steiermark" 95,4 MHz; Ö3 89,2 MHz; FM4 101,7 MHz; "Antenne Steiermark" 99,1 MHz) werden in "mixed" Polarisation ausgestrahlt, und zwar mit jeweils 80 kW (Antennen unten). Die mit Schutzhauben versehenen VHF-Antennen sind seit der Umstellung auf DVB-T funktionslos.


2005 wurden am Schöckl provisorische Antennen für DVB-T angebracht, die seit dem 6. Juli 2008 DVB-H (TV via Handy) auf Kanal 23 ausstrahlen. Wegen der insgesamt schwerer gewordenen Antennenbestückung musste der Mast offenbar mit Abspannseilen versehen werden.
Analoges Fernsehen wurde auf Kanal 7 (ORF1) mit 100 kW, Kanal 23 (ORF2) mit 800 kW und Kanal 26 (ATV) mit 800 kW ausgestrahlt.
Seit dem 26. Oktober 2006 wurde regulär in DVB-T mit 100 kW auf Kanal E69 gesendet (ORF1, ORF2-Steiermark, ORF2-Burgenland, ATV). Nach Abschaltung der analogen TV-Sender am 24. September 2007 wechselte DVB-T auf Kanal E26.


Fundament der Abspannung.


Auf der Schöckl-Hochfläche steht im Westen auch noch eine Richtfunkstation des regionalen Stromversorgungsunternehmens.
 

letzte Änderung: 18.11.2008

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