Ein Sender ist ein Generator, der einen Strom
mit einer bestimmten Frequenz erzeugt. Wird dieser Strom – nach meist mehrstufiger Verstärkung – durch einen nicht abgeschirmten Leiter
geschickt, bildet sich darum ein elektromagnetisches Feld. Der "Trick" einer
Antenne besteht nun darin, den nicht isolierten, strahlenden Leiter an die
Wellenlänge des Wechselstromes anzupassen, wodurch eine Resonanzwirkung
entsteht und der Wirkungsgrad der Abstrahlung erheblich gesteigert werden
kann. Sinn und Zweck einer Sendeantenne ist,
möglichst viel von der Sendeenergie in ein dem Zweck angepasstes
elektromagnetischen Feldes umzuwandeln.
In den Anfangsjahren der Funktechnik
bereitete es große Schwierigkeiten, hohe Frequenzen stabil zu
halten, obwohl die Antennentechnik dafür wegen der geringen
Abmessungen einfach wäre und viele Variationen
zuließe. Niedrige Frequenzen waren dagegen einfach zu beherrschen,
erforderten aber wegen der großen Wellenlängen riesige
Antennengebilde. Außerdem mussten viele Tricks angewendet werden,
um zu einer brauchbaren Anpassung der Antenne an die Wellenlänge zu
gelangen.
Das Grundprinzip der meisten Antennen
beruht auf einem "Dipol", der nichts anderes ist als ein um 180 Grad auseinander gezogener Kondensator (siehe
oben). Dieser Dipol hat in idealer Weise die halbe Wellenlänge. Ist auf
Grund der großen Wellenlänge ein Dipol technisch schwer zu realisieren -
bei Lang- und Mittelwellensendern eigentlich immer der Fall - muss man
den Effekt eines Dipols simulieren.
Die einfachste Methoden besteht
darin, nur ein Hälfte des Dipols als Mast aufzustellen (idealerweise in
Höhe etwa einer viertel Wellenlänge). Während bei einem
"richtigen" Dipol der zweite Anschluss nur mit einer größeren Masse
verbunden ist (in idealer Weise mit der Erde verbunden, daher der Ausdruck
"geerdet"), benützt man bei Lang- und
Mittelwellenantennen die tatsächliche Erde, die dafür allerdings eine möglichst gute Leitfähigkeit
haben sollte. Lang- und Mittelwellensender besitzen daher meist ein
umfangreiches Erdnetz aus Metallkabeln oder -bändern, die um die oberirdische Antenne
im Erdboden vergraben sind. Da die Bodenleitfähigkeit auch für die optimale
Ausbreitung der Wellen entscheidend ist, werden Lang- und
Mittelwellensender vorzugsweise in sumpfigen Gebieten errichtet. |
Einer der beiden Masten des
LW-Senders Donebach im
Odenwald (363 m hoch)
|